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Aktualisiert 28.07.2006

Costa Rica 15. - 27. Juli 2006                                                                                      Woche I
                                                                                                                                  
Woche II
                                                                                              Photoalbum / Filmauschnitte (5Mb)
Blume, Costa Rica

 

Say Goodbye to the World 

Managua, Nicaragua(15. Juli) In der letzten Reihe, mit einem Ohr an der Klospülung sitzen wir in der Spielecke des vollen Fliegers nach Costa Rica. Um uns Kinder verschiedener Alterklassen und Lautstärken. Ein ca. fünfjähriger benimmt sich besonders grossspurig, selbst die anderen Kinder wollen bald nichts mehr mit dem Gringo zu tun haben. Nach vier Stunden Flug bad news, der Flughafen San José hat nicht weiter erklärte technische Probleme, wir müssen kreisen und nach 20 Minuten dann auf den Flugplatz nach Managua ausweichen. Unser erster Kontakt mit Südamerikanischen Boden ist also in Nicaragua. Nach 90 Minuten starten wir erneut, Ich hoffe dass die Probleme am Flughafen nachhaltig gelöst sind. Beim Landeanflug stimmt der kleine Gringo fröhlich einen Singsang „say goodbye to the world“ an, mir schaudert und ich weiss woher Stephen King die Inspirationen für seine Horrorfilme hat. San José erwartet uns mit einem Chaos am Zoll (die für die Einreise notwendigen Formulare sind nicht mehr an Lager) wie auch in der Gepäckabfertigung (Peters Tasche hat die Reise nicht überstanden) und einem geduldigen Fahrer, der über drei Stunden auf uns gewartet hat. Das Hotel Parque del Lago zu dem er uns bringt ist geräumig, praktisch und sauber, nahe der Stadt wo wir dann am Mercado Central auch einen neuen Koffer erwerben können.
 

Guido we love you

Kaffeplantage, Alajuela(16. Juli) Um 7.45 Uhr holt uns unser Reisführer im Hotel ab.  Guido erweist sich in dieser Woche als witziger, tiefgründiger, vielseitig interessierter, kompetenter, sehr korrekter und liebevoll umsorgender Guide mit einem wunderschönen Englisch. Ted unser Fahrer ist ein sonniges Gemüt, der als ehemaliger Lastwagenfahrer den Toyota Bus auch mit einer Hand am Handy sicher manövriert. Wir sind die einzigen beiden Gäste in dieser Reitwoche. Generell hat es um diese Jahreszeit die die Einheimischen Regenzeit und das Tourismusbüro „green saison“ nennt, wenig Touristen. (Böse Zungen sprechen auch von der Rainy season und der Rainier season.)

Sabine mit UNO Blauhelm Kaffeebohnen Guido our Guide
Ted fährt uns über eine Hügelzüge durch eine Kaffeeplantage zu unserer ersten Ranch, wo bereits vier brave kleine Criollos auf uns warten. (Guido und ein Reitguide begleiten uns jeweils). Wie alle nachfolgenden Pferde reiten wir diese leichtrittigen sehr folgsamen Tiere, mit einem Bosal, einem leichten Halfter aus Hanfschnüren ohne Mundstück und einem mexikanischen Sattel der guten Halt gibt. Termales del BosqueDie Tour führt uns zu einem Fluss, in den die Tiere ohne großes Zögern in das bald bauchtiefe Wasser springen. Wir sind beeindruckt von der Trittsicherheit und der Belastbarkeit der Pferde. Guido lacht über meinen Reithelm, der ihn an die Blauhelmtruppen erinnert. Am Abend bekämpfen wir (meinen) aufziehenden Muskelkater mit einem Bad in den heissen Quellen vulkanischen Ursprungs und einem Pina Colada, brasilianischen Ursprungs. Die ca. 8 Naturpools mit 31 bis 48 Grad warmen Wasser mitten im Urwald, mit Zikadengezirpe sind besser als jede andere Luxustherme, die wir schon gesehen haben. Die 'Termales del Bosque' gehören zu unserem Hotel.
 

Mountain high

Aufstieg zum Volcán Viejo(17.Juli) Die gleichen Pferde, die gleichen Reiter dieses Mal geht es steil bergauf, durch eine Herde Zebu-Rinder und ein paar wenige Häuser dann endet selbst Trampelpfad und unsere Pferde suchen sich selbständig im hohen Gras, über Felsen, im tiefen Matsch einen Weg und bringen uns nach ca. einer Stunde zum Gipfel des Berges, mein Tier ist an schwierigen Passagen ruhiger als sein Reiter, doch absteigen traue ich mich wegen der Schlangen nicht. Wir binden unsere Pferde an, sie sind froh um die Rast, wir klettern tiefer in den Warner bahnt uns den Weg in den Urwald mit der MacheteUrwald auf mindestens 1500 m und folgen einem kleinen Fluss mit glitschigen Steinen (Peter zeigt mir wie man elegant von Stein zu Stein springt, bis er ein blutiges Knie hat) bis wir an einen kleinen Wasserfall kommen. Ich bin froh, dass wir  nicht den gleichen Weg zurück müssen, sonst hätte ich eine Seilsicherung verlangt, sondern dass wir einen felsigen Schotterweg nehmen können. Unterwegs wartet jemand vom Hotel, um uns mit Früchten und Bier zu versorgen. Nach ca. vier Stunden Ritt sind wir wieder im Hotel.
 

Zum Affen gemacht

'Fango-Packung'Die Affen(18.Juli) Am nächsten Morgen packen wir die Koffer, die nächste Ranch in der Nähe von Jaco befindet sich an der Atlantikküste wo eine rege Bautätigkeit herrscht. Auf dem Weg dorthin sehen wir eine Kolonie roter Aras sitzen. Die Pferde die heute auf uns warten gehören einem englischen Paar, das vor drei Jahren hierher ausgewandert ist. Andrea pflegt ihre Lieblinge hervorragend und ist auf dem Ausritt ängstlich besorgt, dass wir die Tiere richtig behandeln. Der Ritt selbst ist kurz, ca. eine Stunde in den Urwald, wo wir eine Gruppe kleiner Äffchen beobachten. Dann führt der Ausflug zu einem kleinen Wasserfall in der Nähe und Andrea und Chris zeigen uns wie man den Schlamm in eine Bio-Peelingpackung verwandeln kann. Die Affen sind uns gefolgt und beobachten uns neugierig wie wir uns zu selbigen machen. Bevor wir uns auf den Weg in unser Hotel machen, noch ein Bier in einem der vielen Strandrestaurants, mit Blick auf die Atlantikküste, die für Surfer eines der besten Reviere darstellen soll und uns einen schönen Sonnenuntergang bietet.
Scarlet Macaw Pferdefüsterer Peter Sunset at Playa Hermosa, Jaco
Wir übernachten im Hotel Casitas Eclipse in Manuel Antonio, einer kleinen Ortschaft auf einer Hügelkette oberhalb von Quepos .Wir sind froh um das schöne grosse helle Zimmer, in dem wir drei Nächte bleiben und jeweils tagsüber eine andere Finca (Ranch) besuchen.
 

Hochmut kommt vor dem Fall -  oder -   Hufeisen verloren – Glück gefunden

Den Rio Savegre hinunter(19.Juli) Die nächste Farm (Finca Valmy) wird von einer Französin geführt, deren Pferde ebenfalls in einer ausgezeichneten Verfassung sind, wir werden von einem ihrer einheimischen Angestellten, Francisco, begleitet werden. Wieder führt der Weg zunächst steil bergauf um sich auf der anderen Seite mindestens genauso steil herunterzuschlängeln. Mir macht beim Abstieg der felsige, nasse und rutschige Weg Sorgen und ich beschliesse abzusteigen um mein Pferd zu führen. Ich rutsche aus, hänge im Zügel und Chestnut bleibt brav stehen bis ich mich wieder hochgerappelt habe. Obwohl ich vorsichtig kleine Schritte mache, rutsche ich wenig später erneut aus und wieder bleibt mein Pferd stehen, schaut mich an und ich versuche den Blick zu deuten. Okay, mein Guter! Ich steige wieder auf, lehne mich weit nach hinten und versuche soviel Vertrauen wie möglich in die Kletterkünste meines Braunen zu entwickeln und ihm nicht das Leben nicht schwerer als nötig zu machen. Peter ist mit 'Indio' schon weit voraus, er kann halt auch auf spanisch zu Pferden flüstern. Der Ritt durch den Fluss wird zum eigentlichen Highlight der Reise, wir reiten 1 Stunde flussaufwärts durch den Dschungel. Ein Wasserfall ist wie so oft das Ziel des Ausflugs.  Auf dem Heimritt weiter flussaufwärts verliert 'Chestnut' dann noch ein Hufeisen, deren nach hinten umgebogene Enden ein Geheimnis der enormen Trittsicherheit sind. Wir verabschieden uns nach ca. vier Stunden Ritt besonders sentimental von unseren Genossen, die beiden hätten wir am liebsten gleich mit nach Hause genommen. Erfrischung im UrwaldEin spätes Mittagessen auf der Farm und ein Blick ins Gästebuch zeigt, dass nicht nur wir so begeistert von Ross, Strecke und Essen waren. Nach einem faulen Nachmittag im Hotelpool gehen wir wie meistens mit Guido und Ted in ein einheimisches kleines Restaurant. Dieses Mal ist es eine kleine offene Bar am Strand, mit einer winzigen Speisekarte, wir bekommen Guido fast nicht satt. Für Unterhaltung sorgen einige Gesangseinlagen der Gäste, Karaoke ist hier recht beliebt wobei in der Regel nur einheimisches spanisches Liedgut verwendet wird, wir finden es lustig, wenngleich unsere Sänger auch auf Spanisch höllisch falsch klingen.

Mit Waschbär und Taube am Strand

Diego mit Handpferden(20.Juli) Die nächste Farm (Savegre Cattle Ranch) liegt zwar nur 30 km entfernt, aber der Weg ist eine Schotterpiste. Wir brauchen ca. eine Stunde und überqueren einige ‚ Oh-my-God-bridges’ bis wir ca. drei Kilometer vor unserem Ziel dann an einem Fluss stehen an dem die Brücke im letzten November vollkommen weggeschwemmt wurde. Ein Lastwagen ist stecken geblieben und blockiert nun die Idealroute durch den Fluss. Links und rechts vom Ufer bilden sich lange Kolonnen von Lastwagen, Jeeps, Bussen und die Fahrer beratschlagen mit welcher Technik man am besten überquert. Ted traut unserem Toyotabus die Über- (Durch-) fahrt nicht zu und Guido ruft Diego den Reitguide an, der dann prompt 20 Minuten später mit drei Handpferden angetrabt kommt. Paloma ist der Name meines Schimmels und Peter sitzt auf Racoon. Wir reiten durch eine Kokosnussplantage, das erste Mal das ich meinen Helm nicht aufhabe, und das prompt bereue, ich schiele immer wieder misstrauisch nach oben. Ein kilometerlanger menschenleerer Sandstrand dient als Galoppstrecke, die Tiere gehen ohne Problem durch das Wasser, mir wird allerdings von beim Blick auf das auslaufende Wasser schwindlig, ich frage mich ob ein Pferd das auch so sieht. Wanken tut meine ‚Taube’ auf jeden Fall nicht, im Gegenteil sie fliegt nur so über den Strand. Beim Mittagessen diskutieren wir etwas über Pferdeerziehung, Diego verfügt über das was man Horsemanship mit sehr viel Feingefühl für die Tiere nennt. Als wir zurück reiten, haben die Lastwagenfahrer aus Protest beschlossen die Strasse für alle zu blockieren so dass niemand mehr den Fluss durchqueren kann, es herrscht etwas Chaos, unsere Pferde gehen vollkommen ruhig vorbei an den laufenden 40zig Tönnern, den schimpfenden Autofahrern und der mittlerweile angerückten Polizei, die versucht zu schlichten. Wir müssen uns rasch verabschieden um noch rechtzeitig dem Tumult zu entgehen, Diego schnappt sich seine drei Handpferde und trabt zickack durch all die Wagen zurück
.Sieht kitschig aus - war aber einmalig schön              Das Kllischee - Galoppieren am Stand - aber auch schön  

Galileo - und er bewegt sich doch

(21.Juli) Unser letzter Reittag. Wir fahren zur Ranch der Besitzerin der Conexion, welche die Reitwoche via Equitour für uns organisiert hat. Der Stall weist eine stattliche Anzahl Vollblutpferde und Springpferde auf, selbst die paar Criollos sind veredelt und so hat mein heutiger Gefährte deutlich mehr Temperament und Rasse als die vorhergehenden. Peter erhält Galileo ein wunderschönes, riesiges Tier mit mind. 170 Stockmass, das wohl kein südamerikanisches Blut hat. Durch einen Wald reiten wir zuerst einen steilen Weg bergauf und danach dieselbe Strecke zurück,  ich traue meinen Schimmel nicht, er stolpert und bewältigt rutschige und steile Partien lieber im Trab als im Schritt was ich nicht besonders schätze. Galileo ist trotz seiner Grösse erstaunlich wendig, allerdings ebenfalls nur schwer zu bremsen. Nach einen längeren Galopp auf einer felsigen steilen Strasse bin ich froh wieder im Stall anzukommen, ganz so rassig mag ich es nicht.
Die drei Musketiere Iguana im Park des Hotel Eclipse Peter mit Galileo

Ted und Guido bringen uns nach San Jose ins Hotel Real und wir müssen Abschied nehmen, was uns sehr schwer fällt. Wir hatten wirklich eine tolle Woche und viel Spass miteinander.

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