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Wandern - TST - Klettern

  Aktualisiert 26.08.2009

Triftgletscher 15. - 16. August - Gletschertrekking Trift- und Rhonegletscher
Fotos Stefan

Die Vorfreude auf unsere 2. Hochtour nach dem Wildstrubel ist bei Peter deutlich grösser als bei mir. Voll Elan rüstet er mich mit allen dazu lebensnotwendigen Utensilien aus, - Pickel, Steigeisen, Klettergurt, neue steigeisenfeste Bergschuhe, neuer Rucksack....halt so das Notwendigste... Bergsport Bächli lässt danken.

Das meine kletterbegeisterte Schwester überraschend dabei sein kann, freut mich zwar sehr, setzt mich aber wieder einmal dem Familiendruck aus, - "kleine" Schwestern waren und sind schon eine Plage, wenn es um sportliche Höchstleistungen geht.                                                              

Der Transport ins Objekt der Begierde mit der Triftbahn erweist sich als komplizierter als gedacht, obwohl wir einen frühen Zug (5.21 ab Uster) nehmen und bereits um 9.16 Uhr in Nessental bei der Talstation sind, müssen wir über 2 Stunden auf den Transport warten. Die Zeit überbrücken wir mit Ausprobieren des Materials, Kennenlernen und "Sünnele", schlussendlich ist es einer der heissesten Tage des Jahres.

Endlich nach oben geschaukelt, packen wir es gleich an, - die 1.5 Stunden zur Triftbrücke sind steil und dicht an dicht bewandert. Die Brücke selbst ist belagert, aber natürlich als längste Hängebrücke von Europa sehens- und begehenswert.

Der Weg zur Hütte windet sich dann weiter steil neben dem Gletscher empor, die 1300 Höhenmeter bei dieser Hitze erscheinen mir endlos, ich habe Mühe Schritt zu halten. Der Weg ist streckenweise etwas ausgesetzt, aber immer gut mit Ketten gesichert. Mein "untrainierte" Sis marschiert tapfer vorne weg, ihr hochroter Kopf lässt mich aber ahnen, dass auch ihr die Anstrengung zusetzt.

Die Trifthütte ist voll bis auf das letzte Bett bzw. Platz. Nach einem guten Essen und einer unruhigen Nacht werden wir um 4.15 Uhr von Dimitri unserem unermüdlichen Bergführer geweckt. Die Suche nach all den Utensilien im nachtschwarzen Massenschlag erweist sich dann doch noch als herausfordernd, schlussendlich tauchen aber auch meine Wandersocken wieder auf und es geht Richtung Gletscher. 700 Höhenmeter gilt es als erstes zu überwinden, wir gehen auf Steigeisen und am Seil. Dabei überqueren wir etliche Gletscherspalten, die meisten unspektakulär, aber als auch Dimitri vorne schnaubt "hei, die isch aber tüüf" tänzeln wir elegant und scheinbar schwerelos über die Schneebrücke, - man macht sich halt so "leicht" man kann. Nur Stefan das 'Schwergewicht' brach ein... Auf  3081 die ersehnte Wasserscheide 'Underi Triftlimi', über die wir dann auf den Rhonegletscher wechseln. Technisch bedeutet das keinen grossen Unterschied immer noch Eis, immer noch Gletscherspalten, - nun einfach bergab. Die Farben sind beeindruckend, - weiss, blau, grau, braun und selbst durch Algen rot gefärbtes Eis und Schnee gibt es. Die neuen Wanderschuhe drücken offensichtlich auch auf den Sehnerv - es tut weh, ich hab keinen Blick mehr für die Schönheiten. Gottseidank hat Dimitri meinen Mann direkt vor mich gebunden, der nun fotografiert was das Zeug hält und mein Leiden in 495 Bildern festhält. Der Abstieg zieht sich weiter über Steinfelder und kilometerlanger Hüpftour über lauter kleine Gletscherspalten unter denen man das Wasser gluckern hört.

Nach 6 oder 7 Stunden erreichen wir den Parkplatz Belvedère beim Aussichtspunkts des Rhonegletschers, irgendwie unwirklich, die vielen Leute in Sandalen und kurzen Hosen, nachdem wir an diesem 2. Tag keinem Menschen begegnet sind.

Fazit:
Ein Highlight war unsere Seilschaft, - Dimitri ...........Bergführer, Koch, Therapeut, Rucksackträger; Mutmacher und einfach immer da wenn man ihn braucht, - mein Mann, Stefan und Uli, ebenfalls "always a helping hand", - ich möchte mit niemanden anderen an einem Seil hängen.

Fluoreszierende Wandersocken sind eine Marktlücke.

Gletschertouren sind schön, aber anstrengend, auch auf dem Gletscher kann es sauheiss werden und obwohl ich ansonsten total gegen den Rückgang der Gletscher bin, an dem Tag hätte das Ding ruhig etwas kürzer sein dürfen.

 Und den Anbieter bergundtal können wir auch weiterempfehlen.

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