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Wandern - TST - Klettern

  Aktualisiert 04.07.2010

02. - 03. Juli 2010 Wetterhorn 3692 über Willsgrat

Stefan mein Kletterkamerad macht weiter Druck in der Vorbereitung für die Besteigung des Schreckhorns. Deshalb plant er das Wetterhorn als nächste Übungstour ein. Nach dem verregneten Juni und zwei Verschiebungen sollte es nun am 3. Juli endlich klappen. In der Glecksteinhütte findet an diesem Wochenende auch noch eine Gourmetnigt statt mit dem Starkoch Thomas Ruter aus Frankfurt. Da sagen wir natürlich nicht nein. Doch der Reihe nach: 

Blick aufs Wetterhorn von Grindelwald Grindelwaldgletscher Weg zur Glecksteinhuette

Start um 14.30 in Grindelwald beim Hotel Wetterhorn dort treffen wir auch unseren Bergführer Stéphane (Gindelwald Sports). Mit dem Postauto fahren hoch bis Haltestelle Glecksteinhütte auf 1558m. Dann in guten 2 Stunden auf einem 'luftigen' Wanderweg zur Hütte auf 2317, wir schaffen’s gerade noch vor dem grossen Regen. Nach dem Zimmerbezug startet schon bald der Apéro um 18.00 auf der Terasse. Eine grosse Blache hält den wieder einsetzenden Regen ab. Dann 'kämpfen' wir uns durch den hervorragenden 5 Gänger. Zwischendurch kriegen wir Besuch von einer Herde Steinböcken, die auf der Terasse vom gestreuten Salz leckt. So nahe habe ich diese Viecher noch nie gesehen. Eigentlich hätten wir nach diesem Highlight den Rückweg wieder antreten können, aber Stefan wollte unbedingt am anderen Tag noch auf den Berg. Es wird dann etwas später als üblich, wir kommen gegen 23.00 Uhr ins Bett, Tagwache ist am anderen Morgen um 03.00 Uhr. Rechne !

 Als wir am Morgen runter zum Morgenessen kommen, kreuzen wir gerade den letzten Gast, der ins Bett geht…

Gourmetnigt auf der Glecksteinhuette -Fish'n'Chips Steinbock bei der Glecksteinhuette Stephane im Willsgrat
Stefan und Peter im Willsgrat-Hinten das Schreckhorn Blilck aufs Schreckhorn vom Wetterhorn aus Peter im Willsgrat

Wir marschieren um 03.45 los und schaffen die ersten 450m bis zum Chrinnengletscher in gut einer Stunde. Der Schnee ist ziemlich faul hat aber gehalten. Nach dem Gletscher weiter über Gneis und irgendwie verpassen wir dann auf  ca. 3000m die Traverse zum Willsgrat und müssen nochmals einige Meter absteigen, bis wir die Passage auf Höhe des Dreckloches dann gefunden haben. Auf dem Willsgrat dann feinste Kletterei bis zum 3. Grad, alles trocken und schneefrei. Am Ende des Willsgrates eine kurze Traverse rechts weg zum Wettersattel. Von dort über Firn weiter und weil der Stéphane dem Firn nicht traut traversieren wir nach rechts und gehen über eine Felspassage bis zum Firnfeld das über eine grosse Wechte zum Wetterhorngipfel auf  3692m führt. Nach 6 Stunden sind wir oben und geniessen kurz die Aussicht. Aber eben der Gipfel ist erst die halbe Miete, es geht über den gleichen Weg zurück. Abseilen vom Gipfel bis zum Firn des Wettersattels über die fix montierten Stangen. Dann wieder über ziemlich faulen Schnee zurück zum Willsgrat. Dort geht's recht flott und immer gut gesichert runter. Wir sehen dann zwar das Steinmannli auf der anderen Seite des Baches, aber die Sicherungsstangen sind gut getarnt. Stefan mit seinen Adleraugen findet dann die Stangen doch noch und wir gelangen über die gleiche Route zurück zu Hütte. Für den Abstieg brauchen wir auch nochmals 6 Stunden, gegen 16.40 sind wir zurück in der Hütte.

 Von der Hütte geht’s dann nochmals 800m runter bis zur Busstation. Stefan fragt zwischendurch, woran man einen Erschöpfungszustand erkenne. Auf jeden Fall sind wir froh als nach 14 Stunden, 1400 Metern hoch und 2200 Metern runter um 18.10 das Postauto kommt…

Traverse vom Willsgrat zum Wettersattel Die letzten Meter zum Wetterhorn 3692 Sttefan auf dem Gipfel - Wetterhorn 3692
Abstieg im Willsgrat Abstieg im Willsgrat Stephan - Blick hoch auf den Willsgrat

 

Routenbeschreibung gemäss www.gipfelbuch.ch

Von der Glecksteinhütte in nordnordöstlicher Richtung auf gut sichtbarem Pfad (blau-weiss markiert) zum Chrinnengletscher. Über diesen, falls vorhanden Spalten links umgehend, in die Firnnische westlich des breiten Felssporns (Gneis), der weit in den Gletscher heraustritt. Oben in der Nische nach rechts auf den Sporn und über dessen Rücken empor zu seinem oberen Ende (Gneis wechselt zu Kalk). Noch 200m empor bis zum Steinmann, welcher die Traverse zum Willsgrätli markiert. Es befinden sich Sicherungsstangen vor Ort, um eine sichere Traversierung über den Bach zu gewährleisten. Anschliessend hoch zum "Dräckloch" und weiter in leichter Kletterei möglichst direkt über Grätli empor bis nahe unter den Wettersattel. Kurz unter dem Sattel nach rechts aufwärts über Schnee oder Felsen aufsteigen (Wettersattel). Der Schlussaufstieg zum Gipfel erfolgt nun über die steile Südflanke. Am besten hält man sich an die Sicherungsstangen, da sehr viel loser Schutt rum liegt und nebst Steinschlag auch Absturzgefahr droht. Dann über die Gipfelwechte zum Gipfel - vorsicht, nicht zu nahe stehen!

Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 2500 m
Strecke: Glecksteinhütte - Willsgrat - Wetterhorn - retour bis Grindelwald

Fotoalbum von Stefan