Wandern - Klettern - Skitouren |
Aktualisiert 24.04.2014 |
30. März - 04. April 2014 FOTOGALERIE
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Skihochtourenwoche Alpe Devero
- Ofenhorn (Daniel Marbacher bergpunkt.ch) – Secondi
Wir
treffen uns in Domodossola, bunt zusammengewürfelt zwischen 35 und
70 Jahren mit den verschiedensten Backgrounds und Erfahrungen. Von
dort geht geht's dann weiter mit dem Alpentaxi zur Alpe Devero. Als
besondere Einstimmung bringt uns der Fahrer zum Abschied ein
Ständchen mit seinem hundertjährigen Akkordeon. In einer knappen
Stunde Aufstieg gelangen wir dann zum Albergo Baita in Crampiolo.
Ein komfortabler Start mit Zimmern mit Dusche und WC. Das typisch
italienische Abendessen …Antipasti, Primi Piatti , Secondi Piatti,
Dolce, so üppig, dass wir fast platzten. Ein wirklich schöner Ort
mit sehr freundlichem Personal.
Am zweiten Tag dann früh raus, heute soll warm
werden. Wir liefern uns ein Kopf an Kopf Rennen mit einer
französischen Gruppe, lassen sie aber dann kurz vor dem Gipel
vorbeiziehen, - wir sind ja nicht auf der Flucht. Das imposante
Grosse Schinhorn bietet wenig Platz, auf dem Gipfel passen gerade
mal 8 - na ja, vielleicht wäre einer mehr draufgegangen ohne Secondi
Platti vom Vortag. Die Abfahrt wunderschön, - zuerst noch mit etwas
Pulver dann weite aufgefirnte Hänge. Am Nachmittag dann die
obligate LVS Uebung, mit Schaufel-Ranking. Diese wird vom Modell von
Ortovox angeführt, dicht gefolgt von Andrea's Produkt, an dessen
Namen ich mich nicht erinnern kann, auf dem guten dritten Platz
Mammut und weit abgeschlagen die Militärschaufeln aus dem letzten
Jahrhundert.... (Patrick und Susanne haben versprochen da was Neues
zu besorgen und die alten Schaufeln dem Heimatmuseum zur Verfügung
zu stellen.)
Am Tag drei dann Abschied vom ‚La Baita‘. Über
den Devero Stausee hoch zum Punta della Scatte. Wieder Traumhänge
bis 40 Grad und Powder. Im Rifugio Vannino gibts nochmals eine
Dusche, die letzte für die nächsten 3 Tage. Verwöhnt von den
Erfahrungen der letzten Tage, halten wir uns bei der Polenta vornehm
zurück und spekulieren auf die üppigen Secondi Piatti. Die fällt
aber hier aus, schon werden die Dolci hereingetragen….peinlich - nun
müssen wir nochmals um Nachschlag von der der retournierten Polenta
fragen. Also nochmals neue Teller, die zurückgegebenen Resten wieder
aufgewärmt und drüber hinaus kommt jetzt noch ein Salat. Für die
nächsten Hütten klären wir vorsichtshalber wie viele Gänge es gibt.
Am nächsten Morgen ist das Ofenhorn auf
dem Plan. Losmarschieren am frühen Morgen wie immer mit den
Harscheisen, die Spur ist gut. Vom Gipfel soll man bei guter Sicht
fast 1000 Berge sehen. Auf jeden Fall haben wir beste Sicht auf die
nächsten Projekte (Finsteraarhorn: Hämpe und Susanne -,
Schreckhorn-Lauteraarhorn: Peter). Die Abfahrt dann wieder mit
optimalen Verhältnissen, der Nebel hält sich für uns noch etwas
zurück. Kurzer Gegenaufstieg und wir sind in der Claudio e Bruno
Hütte. Nicht viel Charme, ähnlich einer Bahnhofshalle aber Essen ist
O.K. (und üppig) und wir schlafen in den besten Betten dieser Woche.
Am Tag 5 nach unserer Zeitrechnung der höchste
Berg der Tour in Wolken und Sturm: Das Blinnenhorn. Auf der Abfahrt
auf den Hohsandgletscher noch etwas Action. Das Couloir, das Dani
ausgewählt hat ist ziemlich vereist und mit
45 Grad recht steil
(Danke für den Link Susanne) .
Also eine Verankerung mit Ski, das Seil mit allen vorhandenen Repschnüren verlängert und runter rutschen. Beim nachfolgenden
Gegenaufstieg treffen wir am Mittlenbergpass nochmals auf leicht
erschwerte Verhältnisse aber mit Pickel und Repschnur geht auch die
Einfahrt über die Wechte in den Steilhang ganz gut. Die
Mittlenberghütte ist voll ausgebucht. 24 Personen und eine
Toilette. Und ein Glas Wasser pro Person zum Zähneputzen.
Hervorragendes Essen macht unser Niederlage beim Jassen
„verdaulicher“. Patrick, der am Morgen unglücklich auf seine Hand
gestürzt ist und den ganzen Tag einarmig unterwegs war lässt sich
von Andrea verarzten.
Am letzten Tag dann Angriff auf das Ober
Rappehorn. Peter - der aus Muri - gefällt die diffuse Sicht
offensichtlich nicht wirklich. Deshalb legt er sich zwischendurch
halt wieder mal hin... Es gilt noch eine Steile Flanke zu
überwinden, zwei Gletscher zu durchqueren und vom Skidepot bezwingen
wir den Berg auf den letzten Metern zu Fuss. Die Lange Abfahrt
hinunter nach Fäld ist kurzweilig. Wir suchen den Weg durch den Wald
und die letzten Schneeflecken. Den Abschluss krönt eine feine
Walliser Käseschnitte im Restaurant Bergkristall.
Fazit: Dani hat als Bergführer bestanden, wir
fühlten uns zu jeder Zeit sicher und wir würden alle wieder mit ihm
auf eine nächste Tour. Auch seine LVS Übung war wirklich nützlich
und lehrreich, auch wenn wir alle anfangs wenig begeistert waren...
Das La Baita auf der Alpe Devero ist ein Kleinod, da loht es sich
zwei Tage zu bleiben. Es gab viel und gutes Essen, italienische
Esskultur ist halt schon was Schönes auch wenn die Gänge nicht immer
sauber durchnummeriert sind. Die Touren sind mit 1000-1200 m pro Tag
gut machbar. Tja, und wenn wir alle mit 70 noch so zwäg sind wie
Peter, dann können wir sehr zufrieden sein. Fünf Sterne für
bergpunkt.ch!
Programm:
1. Tag: Anreise nach Domodossola - mit dem Taxi zur Alpe Devero 1650
- kurzer Aufstieg zum Albergo La Baita 1760 - kleine Eingehtour
2405 oberhalb Corte Corbernas
2. Tag:
Besteigung des wie eine riesige aufgestellte Felsplatte aussehende
Grossen Schinhorns 2939m.
3. Tag:
Über den Punta della Scatta 2720 um Rifugio Margaroli 2194.
4. Tag:
Besteigung des Ofenhorns 3235 - Abfahrt Richtung Lago Sabbione
2463m - Gegenanstieg zum Rifugio Claudio e Bruno 2708.
5. Tag:
Zum höchsten Berg dieser Woche, dem Blinnenhorn 3374 - Abfahrt auf
den Hohsandgletscher 2700 – Hoch zum Mittlenbenbergpass 3044 -
Abfahrt zur Mittlenberghütte 2393.
6. Tag:
Über den Mittenberg 2537 zur Alp Turbe 2250 - Aufstieg via Furggulti
2598m auf das Ober Rappehorn 3176 - Abfahrt nach Fäld 1547
Hütten:
Albergo La Baita, 0039 0324 619 190,
www.alpedevero.it/eng/baita.htm
Rifugio Vannino/Margaroli, 0039 0324 63 155 ,
www.rifugiomargaroli.it
Rifugio Claudio e Bruno, 0039 347 905 86 59/,
www.rifugi-omg.org/it/rifugio_claudiobruno.html
Mittlenberghütte, 027 971 45 48
Karten:
Helsenhorn 1290 1:25000 Binntal 1270 1:25000;
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