Warum die Bikes im Vorfeld telefonisch reserviert werden mussten,
war bald klar. Der 10 Uhr Zug von Neuchâtel war voll von 'Touris'
die dasselbe Ziel wie wir hatten. Im alten Bahnhof von Noiraigue kam
dann kurz Hektik auf, aber es war alles gut organisiert, Formulare
waren vorausgefüllt, Karten vorbereitet und die e-Bikes standen in
Reih und Glied für uns bereit. Eine etwas resolute Mitfünzigerin
erteilte letzte Instruktionen gab uns so was ähnliches wie einen
Kaffeefilterbeutel, der als Hygieneschutz im Helm eingesetzt werden
konnte. Und nach 15 Minuten konnte es flott losgehen.
Wir führten zu Beginn das Feld mit grossem Vorsprung an, aber
nach zwei Kilometern war Zeit für Kaffeepause. Danach dann ein steiler
Aufstieg im dritthöchsten Gang, Knapp 700 Höhenmeter ohne grosse
Schweisstropfen. Man kommt zwar auch ein wenig ins Schnaufen, aber
die Elektrounterstützung macht wirklich Spass. Vor allem dann, wenn
man mit den vom Outfit her etwas spiessigen Velos die verbissenen
Mountainbiker mit links überholt...
Auf dem Gipfel dann zuerst ein Chäs Foudue und ein saurer
Neuenburger auf der Alp Le Soliat. Dann zu Fuss die letzten Meter
zum Naturspektakel. Eine riesige Felsarena in Hufeisenform mit steil
abfallenden Wänden. Sabine natürlich wieder möglichst nahe am
Abgrund, damit s' mir so richtig die Bauchgegend zusammenzieht. Es
wimmelt von jeglicher Art von Leuten, E-biker, Mountainbiker, Töff
Biker, Wanderer und 'Bustouris'.
Also zurück zum Parkplatz und den leeren Akku mit dem Reserveteil
aus der Gepäcktasche tauschen. Die Abfahrt nach Couvet geht dann
flott mit einigen kurzen Gegenanstiegen durch die typische Jura
Landschaft des Val de Travers, ein kurzer Regenguss und Peters Down
Hill Rekord gemäss Anzeige 61 km/h sorgen weiter für Stimmung.
Den zweiten Akku bringen wir dann gegen 15.30 praktisch voll
wieder zurück, wir hätten also noch massiv weniger in die Pedale
treten müssen. Aber die paar Kalorien die wir da verbraucht haben
machen wir dann mehr als wett: Zum Abschluss gibt's nämlich noch die
versprochene Schoggi Degustation, die besten Stücke waren die mit
dem Absinth drin. Das Timing war perfekt, der Zug nach Neuenburg
geht kurz vor 16.00 wir sind um 18.30 wieder zuhause.
Ein gelungener Tag, die Flyer Velos machen echt spass, die
Technik fasziniert, die Gegend ist faszinierend und das Package ist
seinen Preis wert. Wir geben fünf Sterne.
P.S. Der nächste Bericht wieder mit normalen Mountainbikes, aber
einmal pro Jahr ein wenig warmduschen ist o.k., oder ?
Das
RailAway-Angebot der SBB
und die
Route