15. Oktober 2006 -
Chihuly macht farbige Gärten farbiger
Seit
hier im Wetterbericht nebst den nahe liegenden Wetterdaten auch
immer der aktuelle Verfärbungsstand der Wälder im Norden des Landes
als fixe Messgrösse angegeben wird, fehlt mir etwas Natur wieder
ganz besonders. Der Indian Summer im Norden muss fantastisch sein,
aber ohne Auto nicht so ohne weiteres erkundbar. Ich beschliesse am
Sonntag bei strahlenden Sonnenschein den Botanischen Garten in der
Bronx als Alternative zu besuchen. Ich tauche ab in die Unterwelt
der Subway Stationen, wo mich eine Lautsprecherstimme mit einem
scheppernden Echo über irgendwelche Fahrplanänderungen wegen
Wochenende und Bauarbeiten informiert, bzw eben nicht. Wobei das
Wort Fahrplan in dem Zusammenhang sowieso irreführend ist, eine fixe
Zeit wann die Züge kommen gibt es nicht, viele Züge fahren am
Wochenende gar nicht oder mit veränderter Routenwahl. Darüber
informieren dann eben schwer verständliche Lautsprecherdurchsagen,
einen Aushang oder ähnliches gibt es in der Regel nicht. Für heute
wird aus meiner Subway A statt eines Schnellzuges (Express) ein
Bummler (Local ), womit ich dann schlussendlich knapp 2 Stunden Für
die ca. 250 Strassenzüge nach Harlem brauche, was mich dank
Lichtmangels schon ziemlich muff macht. Das verfliegt als ich an
der Kasse feststelle , dass meine CS Zugehörigkeit mir einen
Gratiseintritt verschafft. Viele der grossen Firmen Sponsoren
kulturelle Institutionen und so kommt man als Mitarbeiter auch
gratis ins Guggenheim oder eben in den Botanischen Garten.
Dort erwarte mich
zudem unerwartet ein Spektakel.
Chihuly, ein
Künstler der Glaskunstwerke installiert, konkurrenziert mit seinen
farbigen Werken die Natur bzw. zu ergänzen sie auf absolut
faszienierende Weise. Ich bin begeistert, entzückt und denke an all
die Leute zuhause die diesen Anblick hier geliebt hätten. Die
heimischen Wälder weiter hinten im Park sind dann auch noch
menschenleer und ohne Glas bunt und schön. Für die Heimfahrt leiste
ich mir dann ein Long Island Railraod Ticket (so was wie ein echter
Zug), was meine Rückfahrt um 30 Minuten verkürzt.
Erkenntnisse des Tages:
Glaskunst ist toll, Wälder sind farbig, meine 3 Stunden in der
Tiefen des Untergrunds ohne Tageslicht haben sich gelohnt, mein 2.
Besuch im Botanischen Garten war mindestens so lohnswert wie der
erste und U-Bahn Fahren ist halt trotz allem immer noch ein
Abenteuer Für sich.
|