|
Aktualisiert
03.08.2011
Achteinhalb Wochen - unsere Reise nach Ecuador, Peru & Bolivien (28.Mai
- 28. Juli 2011)
<<<<Retour
Weiter >>>
Ecuador
Wo Löwe und Töpel sich gute Nacht
sagen - Galapagos Inseln 5. – 12. Juni 2011
Ein nächster Flug steht an, - heute
geht es zu den rund 1000 km vom Festland entfernten Galapagos Inseln. Wie
die meisten Touristen kommen wir nach einem Flug in einer fliegenden
Ölsardinenbüchse in Baltra an, wo die vielen Ankömmlinge in einer
komplizierten Prozedur durch die verschiedenen administrativen Prozesse
geschleust werden. Erst muss ausgeschlossen werden, dass jemand von uns
irgendwelche artfremden Pflanzen oder Tiere einschleust, dann zahlen wir 100
USD pro Person Einreisegebühr, obwohl wir ja bereits in Quito eine Gebühr
bezahlt haben, danach gibt es nochmals einen knapp einstündigen Prozess bis
dann alle ihre Koffer haben, - ist schon schön, wenn man so ein einzigartige
Insel ist, da kann man fast alles mit den ollen Touris machen. Doch nach
einiger Zeit haben wir es geschafft, - wir werden auf unser Schiff die
Yolitta II gebracht. Dort empfängt uns Washington unser aufgekratzter
Tourguide, der uns das Programm für die nächsten 7 Tage erklärt. Um es
vorwegzuschicken, auch hier muss man Frühaufsteher sein. Wir beenden den Tag
mit einem ersten Ausflug an einen hübschen Sandstrand an dem wir Schnorcheln
können und Bekanntschaft mit den großen Bremsen machen dürfen. Kurze
Abklärung, nein - die sind nicht geschützt, also draufschlagen ist okay. Der
erste Marine Iguana macht alle vollkommen verrückt, Kameras klicken wie
wild, - wir ahnen noch nicht, wie vielen wir von begegnen werden.
Die erste Insel die wir
ansteuern ist Santa Cruz. Wir wandern an Seelöwen bevölkerten
Stränden entlang und finden mehr im Landesinnern tolle Land Iguana,
- Männchen, die jeweils 2-3 Kakteen bewachen. Diese Kakteen sind
nicht nur ihr Futter sondern mit der Größe und Anzahl versuchen sie
natürlich auch Eindruck bei den Mädels zu schinden, was
offensichtlich gut klappt. Der Einfachheit halber haben sie sich
zwei Penisse zugelegt (gibt es die Mehrzahl überhaupt), - wenn eines
der Girls für einen Snack vorbeikommt, kann man so offensichtlich
von links oder rechts aufspringen. Danach gehen wir Schnorcheln,
viel Fisch und auch ein neugieriger Seelöwe kommt schauen, was sich
da so tummelt. Am Nachmittag haben wir freien Landgang, wir sehen
Felsen dicht bevölkert mit marinen Iguanas und besuchen eine schöne
und seelöwenfreie Badebucht, an der man auch mal ein Handtuch
ausbreiten kann.
Wir fahren nachts, die 7
Stunden schaukelt es schon heftig und mit Schlaf ist nicht viel,
dafür sind wir bereits am frühen Morgen auf der Insel Espanola. Auf
unserem Spaziergang auf der Insel können wir viele Albatrosse und
Blaufusstöpel während der Balz beobachten. Vor allem der Tanz der
Tölpel ist so wunderschön, dass ich also am Schluss auch vollkommen
auf blaue Füsse abfahre. Die Tiere sind vollkommen entspannt,
niemand lässt sich von uns stören. Danach schnorcheln wir an
mehreren Felswänden entlang, wobei wir auch hier zum Teil von
Seelöwen begleitet und beobachtet werden. Am Nachmittag besuchen wir
nochmals den Strand, der nun voll mit Seelöwen bevölkert ist, - es
ist schon wie an der Adria im Hochsommer, - einige dicken Kerle
blähen sich auf uns machen viel Lärm, die Kleinen tollen herum und
immer wieder mal schreit ein verloren gegangenes „Kleinkind“ nach
seiner Mutter, - es wird um die besten Plätze gebalgt und geschupst.
Immer wieder versucht auch ein älteres Geschwister sich zwischen
Mami und Baby zu drängeln was dann zu einigem Gebelle quittiert und
korrigiert wird. Also wir stammen ja vielleicht doch nicht vom Affen
sondern auch ein bisschen vom Seelöwen ab.
Die nächste Nachtfahrt von 6
Stunden (uff), bringt uns nach Florena oder Charles Island. Heute
schnorcheln wir schon um 6.15 Uhr, - wir sehen viel Schwarmfisch,
einige Korallen und stöbern einen Weissspitzenriffhai auf. Danach
gehen wir auf der Insel einen Lavatunnel erkunden, nach einem
steilen Abstieg laufen wir rund eine halbe Stunde lang in der
Dunkelheit bis wir am Schluss sogar in einem kleinen eiskalten
unterirdischen See schwimmen, - doch stopp, hier gibt es keinen
Ausgang also Kommando retour. Am Nachmittag heisst's dann nochmals
schnorcheln, es kommt eine Schildkröte vorbei, wir sehen Stingrays
und Adlerrochen.
Heute gibt es einen
Zwischenstopp auf Santa Cruz,einer der wenigen bewohnten Inseln, ein Teil der
16 Gäste verlässt das Boot, sie haben nur die 4-tages Reise gebucht.
Das Dorf selbst ist nett und natürlich wimmelt es von Souvenirläden,
- wir besuchen das Charles Darwin Center mit einigen sehr alten und
großen Landschildkröten, z.B Lonely George, der dort alleine lebt,
weil er der letzte seiner Art ist. Den Ausflug zur
Schildkrötenzuchtfarm ist etwas langweilig aber offensichtlich
braucht man etwas „Füller“ bis man einige neue Touris an Bord
aufnehmen kann. Am amüsantesten ist der kleine Fischmarkt im Dorf,
an dem frischer Fisch verarbeitet und verkauft wird. Einige Pelikane
und ein Seelöwen, lieben diesen „Fastfood“ Stand und bekommen von
den Verkäufern auch immer wieder mal ein paar Happen hingeworfen, -
allerdings müssen sie auch immer wieder schauen, dass die
aufdringlichen Kerle nicht den ganzen Fisch schnappen.
Nachdem wir nun wieder komplett
sind geht es am nächsten Tag nach Ràbida, ein Insel mit
wunderschönem rotem Sand. Überhaupt reichen die Farben der
verschiedenen Sandstrände von Weiß über Gold bis rot und braun,
herrlich!
Wir überqueren die Insel um auf
der anderen Seite Zeuge von jungen, jagenden Haien zu werden, die
sich dafür von der Brandung fast Strand spülen lassen, die Tiere
sind deutlich zu sehen, so nahe am Ufer habe ich sie noch nie
gesehen, bei manchem hat man Angst, dass er nicht mehr zurück ins
Wasser kommt. Doch die Jungs sind geübt, offensichtlich findet sich
so am besten Garnelen. Beim späteren Schnorcheln stöbern wir erneut
einen kleinen Hai auf und können Marine Iguanas beim Fressen
beobachten. Auf dem Rückweg sehen wir vom Boot aus noch einige
Adlerrochen, im Liebesspiel, - immer wieder streckt einer seine
Flügel aus dem Wasser, - sehr süß.
St. Bartholome bietet uns einen
etwas längeren Spaziergang auf dem Gipfel, der dann mit einer
herrlichen Aussicht belohnt wird. Das anschließende Schnorcheln wird
durch jagende Pinguine zum Highlight, - langsam schwimmen sie als
Gruppe in die großen Fischschwärme, um dann mit einigen
blitzschnellen Bewegungen einige Fische abzutrennen und diesen dann
nachzujagen, - hat einer einen Fisch erbeutet, steigt die ganze
Gruppe auf, eine neue Absprache ein bisschen Gekeife, weil nur einer
den Fisch gekriegt hat und weiter geht’s. Wir stehen sicher 20
Minuten inmitten des Getümmels, einmal streift mich einer der
Gesellen sogar im Eifer des Gefechts. Am Nachmittag paddeln wir noch
mit den Booten tief in eine einsame Lagune, wo wir mehrere sehr
große Schildkröten, Babyhaie, die hier ihre Kinderstube haben und
Adlerrochen beobachten können.
Das frühe Aufstehen am
Abschlusstag (5.15 Uhr) wird von Washington mit einer broadwayreifen
Musik-Tierstimmen-Mix versüßt, - ein letzter Morgenspaziergang auf
Baltra, wo wir noch einige Fregattvögel und Blaufusstölpel sehen.
Danach geht’s zum Flughafen, wo unser Flug dann mit der obligaten
Verspätung zurück nach Quito geht. Als wir endlich ankommen, fällt
unser Frustdrink dann noch dem „Dry Sunday“ zum Opfer, - das
normalerweise trublige Mariscal ist wegen des Alkoholverbots wie
ausgestorben, aber in einer abgelegenen Pizzeria, bekommen wir noch
ein kühles Bier, eine schlechte Pizza und einen Schluck Wein.
Was haben wir auf Galapagos gelernt:
-
Pinguine leben nicht nur am Südpol
und jagen gemeinsam, geteilt wird dann aber nicht
-
2 große Kakteen und 2 Penisse sind
das machen Land Iguana für Mädels unwiderstehlich
-
Die kleinen schwarzen Drachen
(Marine Iguana) leben kuschlig im Familienverband und spucken Meerwasser
-
An den Stränden mit Seelöwen geht
es genau wie an der Adria im Juli zu
-
Ein guter Guide arbeitet mit vollem
Körpereinsatz und wird dabei seinen Schützlingen manchmal schon
verdächtig ähnlich
-
Bremsen sind nicht geschützt, -
also draufschlagen erlaubt
-
Wenn du eine einzige Reise machen
könntest sollte sie Dich auf die Galapagos Inseln führen
<<<<Retour
Weiter >>> | |