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                                                                                                  Aktualisiert 17.09.2011

Achteinhalb Wochen  - unsere Reise nach Ecuador, Peru & Bolivien (28.Mai - 28. Juli 2011)
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Peru

El Misti    –    Der Geist ist willig, - die Beine sind zu schwach..  29./30. Juni 2011

Am Morgen holt uns unser Guide für die nächsten Tage ab. Ausser uns ist nur noch ein junges Pärchen aus Kanada beteiligt.  Da unser Guide nun von einer komplett anderen Reiseorganisator ist, nehmen wir an, dass die wenigen Touristen dazu führen, dass verschiedene Anbieter die Führung zusammenlegen. Unser gemeinsames Ziel ist der El Misti, ein rund 5‘885 m wunderschöner Vulkan, der schon von Arequipa aus deutlich zu sehen ist. Wir haben uns einen Träger „geleistet“ der unser Zelt und die Schlafsäcke trägt, das junge Paar ist da sparsamer sie tragen ihr Equipment selbst. Da auf dem Berg kein Trinkwasser vorhanden ist, müssen neben der Infrastruktur und den Kleidern auch 5 Liter Wasser pro Person den Berg hinauf getragen werden, Bis auf 3400 m werden wir mit dem Jeep gebracht von da aus geht es in rund 5 Stunden bis auf 4‘500 wo wir unser Base Camp aufbauen. Dort sind schon zwei weitere Berggänger, zwei Deutsche aus Hohentengen – das Welt ist schon ein Dorf. Mir geht es gut, - der Aufstieg fiel mir nicht schwer und die Abendstimmung ist überwältigend.  Unser Guide kocht eine warme Suppe auf einem kleinen Gaskocher, - ein herrliches Mahl. Der Sonnenuntergang und der Blick auf die pulsierende Stadt sind fantastisch und als ich auf dem Felsen noch ein bisschen Art Garfunkel höre, treibt es mir die Tränen in die Augen.  Schwer zu beschreiben…einfach hochemotional und zum Weinen schön…

Start zum Basecamp El Mist in Arequipa El Misti Balmi am El Misti
Blick hinunter nach Arequipa Base Camp - El Miisti Abendstimmung Base Camp El Misti

Die Nacht wird kalt, ..schrecklich kalt. Draussen stürmt es und es kommen mir die Wanderer in den Sinn die uns auf dem Aufstieg begegnet sind. Sie alle konnten den Aufstieg wegen starker Winde nicht machen. So wie unser Zelt rüttelt bin ich überzeugt, dass es uns nicht besser ergehen wird. Ich mache kein Auge zu, - nun fällt mir das Atmen doch etwas schwer. Peter schnarcht nebenan. Glücklicherweise ist es schon bald Mitternacht, - Zeit zum Aufstehen. Das Frühstück lasse ich mehr oder weniger aus, im kalte Wind müsste ich die Fäustlinge ausziehen um Butter auf meinen Toastbrot zu streichen,- daher kaue ich es trocken,  -20 Grad sei es meint unser Guide. Um ca. 1 Uhr laufen wir los. Unsere kleinen Stirnlampen sind das einzige Licht, am Anfang geht es recht gut, - der Weg ist zwar sandig aber wenig steil und wir gehen langsam. Doch schon bald gilt es immer grössere Geröllfelder zu begehen, - mich strengt die leichte Kletterei sehr an und schon bald müssen die anderen immer häufiger auf mich warten. Eine kurze Pause nach rund 2 Stunden,- mein Trinkwasser ist eingefroren, der Guide gibt mir etwas Tee und betont, dass ich besser mithalten müsse. Der starke Wind peitscht uns Vulkanstaub in die Augen und macht das das Atmen noch schwerer, als es sowieso in der dünnen Luft sowieso gewesen wäre. Immer häufiger wird der Abstand zwischen mir und dem jungen Paar grösser, - mir scheint die Stirrnlampen müssen immer häufiger auf mich warten und drehen sich „vorwurfsvoll“ zu mir um.  In der eisigen Kälte ist es bitter auf jemanden warten zu müssen. Der Weg wird sandig, die kleinen Schritte nach oben rutsche ich meist wieder nach unten. Nach 5 Stunden muss ich abbrechen, Peter begleitet mich auf dem Abstieg, wobei wir zuerst noch auf einem Felsvorsprung bis zum Sonnenaufgang ausharren müssen, da wir bereits nach kurzer Zeit die Orientierung verloren haben. Wir erreichen im Morgengrauen das Base Camp ohne weitere Probleme, doch nach wie vor haben wir einen sehr starken Wind. Peter zieht sich ins Zelt zurück und will schlafen. Mir macht das mehr Mühe, ich kann mich nicht hinlegen, ich habe Atemnot und entwickle im flatternden Zelt Panik. Es bleibt mir nicht anders übrig als an den Abstieg zu gehen. Wir machen dem Träger verständlich, dass wir beim Auto warten werden, - Peter beschliesst mich nicht alleine gehen zu lassen und begleitet mich. Der Abstieg gestaltet sich dann als relativ einfach. Lange Vulkansandstrecken lassen sich gleitend einfach zurücklegen und nach rund einer Stunde wird es wärmer und vor allem der Wind lässt nach. Es fällt uns dort viel einfacher zu warten,- insgesamt waren wir 8 Stunden unterwegs. Auf unsere Kollegen müssen wir aber lange warten, sie brauchten für den Aufstieg 7.5 Stunden und weitere 4 Stunden für den Abstieg. Die letzte Stunde mussten sie mit Steigeisen gehen, da doch ziemlich viel Schnee lag. Ziemlich erschöpft aber glücklich treffen sie am frühen Nachmittag ein. Nun trifft auch der Jeep ein, der uns in einer Stunde zurück in die Stadt bringt. Natürlich bin ich enttäuscht den Berg trotz guter Akklimatisation nicht geschafft zu haben.

Base Camp El Misti - Biwak Sunset at el Misti Balmi
Sonnenaufgang - Schatten des El Misti über Arequipa Abstieg vom El Misti Feinster Lava Sand am El Misti

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