Eggstöcke - Kür (K3-K5)
Der Plan für den zweiten Tag: Vorderer und mittlerer
Eggstock und wenn Kraft, Zeit und Mumm noch reichen die
Krönung des Tages, der hintere Eggstock. Uli und Sabine
wollen die Gegend in dieser Zeit wandernd erkunden.
Der Aufstieg von der Gumenbahn 1900m zum Einstieg vorderer
Eggstock auf 2300m ist schon ganz schön schweisstreibend,
wir haben uns verstiegen und mussten bis zum
Einstieg Klettergarten steile Grashänge und Geröllhalden
queren. Wir brauchen 1.5 Stunden. Im Gegensatz zum Samstag
ist beim Einstieg dann ganz schön was los, wir müssen uns in die
Wartekolonne einreihen und einige Minuten warten. Aber dann
geht's ganz flott die Wand hoch, diesmal mit bestem Wetter
und Aussicht. Der Schwierigkeitsgrad entspricht etwa dem der Leiteregg; Dauer
bis Gipfel etwa 30 Minuten. Auf dem Vorderen Eggstock
Gipfel 2449m dann der erste Eintrag ins Gipfelbuch und nach
kurzer Pause weiter zum mittleren Eggstock 2420 über einen
recht ausgesetzten Grat (wäre unangeseilt absolut nicht mein
Ding!) und die berühmte Hängebrücke - Charlotte Brigde, die
von der gleichnamigen Kanadischen Stadt gesponsert wurde.
Nach knapp 30 Minuten der nächste Gipfelbuch Eintrag und in
weiteren 30 Minuten hinunter zum Einstieg in die Colltex-Route 2220m.
Wir haben uns sagen lassen, dass der Abstieg vom hinteren
Eggstock schöner sei als der Ausstieg Tschingel, deshalb und
weil uns die schwierigste Route natürlich schon reizt,
reihen wir uns auch hier hinter fünf anderen Kletterern in
die Warte Kolonne ein. Wir haben Zeit für ein Stück Käse,
für die Beobachtung der Kletterer vor uns und auch für
die mentale Vorbereitung. Ich hab mich gefragt, warum ich
das mache und ob ich das wirklich wolle, aber der
Gruppendruck (Franz :-) war grösser. Dann sind
wir an der Reihe. Etwa in der Hälfte der Route eine
überhängende Stelle, die doch etwas Kraft braucht und das
Adrenalin in die Blutbahn drückt. Auch hier viele Tritte und
Eisen und schön zum Klettern, aber kein Spaziergang. Dauer
weitere 30 Minuten, wir sind dann doch ein wenig erschöpft
aber natürlich stolz, dass wir 's geschafft haben und wir
geniessen die Aussicht auf die Glarner Alpen, Tödi und Ortsstock gleich
gegenüber. Dann der Eintrag ins Gipfelbuch -
dritter Gipfel - hinterer Eggstock 2445m.
Absteigen können wir dann ohne Anseilen. Via Bützi bis zur Gumenbahn
dauert das weitere 1.5 Stunden. Unterwegs treffen wir dann unsere Frauen,
die uns vom Gumen Restaurant durch's Fernrohr beim ganzen
Aufstieg auf den letzten Gipfel beobachtet und
genüsslich jeden Fehltritt und -Griff notiert haben. Die
Manöverkritik liess nicht lange auf sich warten... Wir nehmen's gelassen und sind mit uns
und der Welt zufrieden. Es war ein wirklich 'geiles'
Weekend!
Variante - Alle vier Gipfel am Stück
Viele Leute mit denen wir gesprochen haben, machen alle
vier Gipfel am Stück. Der Aufstieg über die Leiteregg ist
nämlich nicht anstrengender und zeitaufwändiger als
derjenige über den Einstieg Klettergarten. Je nach Betrieb -
und die Eggstöcke scheinen ein beliebtes Klettergebiet zu
sein - muss man für die ganze Tour mindestens 5 Stunden
einrechnen.
Weitere Infos
Ein Kompliment an die Leute vom
'Verein Trendsport Braunwald', die die Klettersteige
2002 realisiert haben. Und alle Details mit Beschrieben, Karten, Hinweise
findet man auf: http://www.klettersteige.ch/
in der
Broschüre von Salewa ist der Beschrieb auf Seite13 zu
finden. Karte
hier.
Fotogalerie von
unserer Tour
Film von der Tour
NZZ Artikel vom 21.5.2010 mit Foto aus unserem Bericht