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Wandern - TST - Klettern

  Aktualisiert 29.07.2009

25. - 26. Juli 2009 - Braunwald - Klettersteige Leiteregg - Vorder-mittler-hinter Eggstock

Nachdem am Freitag ein ordentliches Gewitter mit viel Regen durchgezogen ist, verspricht die  Wettervoraussage ab Samstag Mittag gute Verhältnisse. So entschliessen wir uns kurzfristig im Hotel Cristal in Braunwald zu buchen und die vielgepriesenen Braunwalder Klettersteige über die Eggstöcke in Angriff zu nehmen.

Leiteregg - Aufwärmrunde (K2-K3)
Wir starten am Samstag Mittag bei wolkenverhangenem Himmel von der Bergstation der Gumenbahn rechts weg Richtung Gumengrat. Nach knapp 30 Minuten stehen wir vor dem Einstieg in die Leiteregg am Gumengrat 2043m. Die Route ist gut abgesichert, manchmal hat es fast zu viele Eisen im Fels, so dass man sich entscheiden muss, welche man auslassen soll. Aufgrund der aufziehenden Wolken war die Sicht mässig, dafür kam auch weniger Bauchkribbeln auf, weil man so die steile Wand und den tiefen Abgrund nicht voll mitbekam.In der Wand holt sich dann Uli eine richtig heftige Wadenzerrung, die sich dann zuhause als Muskelfaserriss entpuppte. Sie beisst sich durch, muss aber am nächsten Tag Forfait geben. Dies und die fortgeschrittene Zeit - der Aufstieg ab Gumenhuette hat knapp zwei Stunden gedauert - nimmt uns den Entscheid für ein Weitergehen ab. Nach einer kurzen Gipfelrast auf der Leiteregg 2310m steigen wir ab und nehmen den Ausstieg Klettergarten 2120m. Bis zur Gumenbahn brauchen wir nochmals knapp eine Stunde.

Franz im Klettersteitg  Leiteregg- Braunwald Franz im Klettersteitg  Leiteregg- Braunwald Uli  im Klettersteitg  Leiteregg- Braunwald
ULi und Peter - Kletterstieg Leiteregg - Braunwald lUli im Klettersteig Leiteregg - Braunwald Uli in der Leiteregg-Route

Eggstöcke - Kür (K3-K5)
Der Plan für den zweiten Tag: Vorderer und mittlerer Eggstock und wenn Kraft, Zeit und Mumm noch reichen die Krönung des Tages, der hintere Eggstock. Uli und Sabine wollen die Gegend in dieser Zeit wandernd erkunden.

Der Aufstieg von der Gumenbahn 1900m zum Einstieg vorderer Eggstock auf 2300m ist schon ganz schön schweisstreibend, wir haben uns verstiegen und mussten bis zum Einstieg Klettergarten steile Grashänge und Geröllhalden queren. Wir brauchen 1.5 Stunden. Im Gegensatz zum Samstag ist beim Einstieg dann ganz schön was los, wir müssen uns in die Wartekolonne einreihen und einige Minuten warten. Aber dann geht's ganz flott die Wand hoch, diesmal mit bestem Wetter und Aussicht. Der Schwierigkeitsgrad entspricht etwa dem der Leiteregg; Dauer bis Gipfel etwa 30 Minuten. Auf dem Vorderen Eggstock Gipfel 2449m dann der erste Eintrag ins Gipfelbuch und nach kurzer Pause weiter zum mittleren Eggstock 2420 über einen recht ausgesetzten Grat (wäre unangeseilt absolut nicht mein Ding!) und die berühmte Hängebrücke - Charlotte Brigde, die von der gleichnamigen Kanadischen Stadt gesponsert wurde. Nach knapp 30 Minuten der nächste Gipfelbuch Eintrag und in weiteren 30 Minuten hinunter zum Einstieg in die Colltex-Route 2220m.

Franz auf dem Kamm Richtung mittlerer Eggstock Franz - Gipfel Vorderer Eggstock Leiter beim vorderen Eggstock
Peter - Vorderer Eggstock - Braunwald  Peter - zwischen vorderem und mittlerem EggstockCharlotte Bridge - Eggstock  - Braunwald  

Wir haben uns sagen lassen, dass der Abstieg vom hinteren Eggstock schöner sei als der Ausstieg Tschingel, deshalb und weil uns die schwierigste Route natürlich schon reizt, reihen wir uns auch hier hinter fünf anderen Kletterern in die Warte Kolonne ein. Wir haben Zeit für ein Stück Käse, für die Beobachtung der Kletterer vor uns und auch für die mentale Vorbereitung. Ich hab mich gefragt, warum ich das mache und ob ich das wirklich wolle, aber der Gruppendruck (Franz :-) war grösser. Dann sind wir an der Reihe. Etwa in der Hälfte der Route eine überhängende Stelle, die doch etwas Kraft braucht und das Adrenalin in die Blutbahn drückt. Auch hier viele Tritte und Eisen und schön zum Klettern, aber kein Spaziergang. Dauer weitere 30 Minuten, wir sind dann doch ein wenig erschöpft aber natürlich stolz, dass wir 's geschafft haben und wir geniessen die Aussicht auf die Glarner Alpen, Tödi und Ortsstock gleich gegenüber. Dann der Eintrag ins Gipfelbuch - dritter Gipfel - hinterer Eggstock 2445m.

geschafft-hinterer Eggstock - Braunwald Abstieg zum Tschingelausstieg und Einstieg hinterer Eggstock Blick zum hinteren Eggstock

Absteigen können wir dann ohne Anseilen. Via Bützi bis zur Gumenbahn dauert das weitere 1.5 Stunden. Unterwegs treffen wir dann unsere Frauen, die uns vom Gumen Restaurant durch's Fernrohr beim ganzen Aufstieg auf den letzten Gipfel beobachtet und genüsslich jeden Fehltritt und -Griff notiert haben. Die Manöverkritik liess nicht lange auf sich warten... Wir nehmen's gelassen und sind mit uns und der Welt zufrieden. Es war ein wirklich 'geiles' Weekend!

Variante - Alle vier Gipfel am Stück
Viele Leute mit denen wir gesprochen haben, machen alle vier Gipfel am Stück. Der Aufstieg über die Leiteregg ist nämlich nicht anstrengender und zeitaufwändiger als derjenige über den Einstieg Klettergarten. Je nach Betrieb - und die Eggstöcke scheinen ein beliebtes Klettergebiet zu sein - muss man für die ganze Tour mindestens 5 Stunden einrechnen.

Weitere Infos
Ein Kompliment an die Leute vom 'Verein Trendsport Braunwald', die die Klettersteige 2002 realisiert haben. Und alle Details mit Beschrieben, Karten, Hinweise findet man auf: http://www.klettersteige.ch/  in der Broschüre von Salewa ist der Beschrieb auf Seite13 zu finden. Karte hier.

Fotogalerie von unserer Tour
Film von der Tour
NZZ Artikel vom 21.5.2010 mit Foto aus unserem Bericht