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Wandern - TST - Klettern

  Aktualisiert 05.01.2010

30. Dezember 2009 - 02.Januar 2010 - Grundkurs Skitouren St.Antönien            

 Auch schon mal mit den Schneeschuhen nach schweisstreibendem Aufstieg auf dem Gipfel gestanden und sich gefragt: Warum hab' ich keine Skier dabei ? Genau das ist uns in den letzten Jahren oft passiert und deshalb haben wir bei bergundtal den Grundkurs für Skitouren gebucht. Ein netter Nebeneffekt war, dass wir uns dieses Jahr keine Gedanken bezüglich Neujahrsparty machen mussten.

Rüti-Partnunstafel (Berghaus Sulzfluh)

Am ersten Tag Treffpunkt in St.Antönien. Kurze Vorstellungsrunde und Komplettierung des Materials. Die acht Teilnehmer sind bunt gemischt mit 'Vertretern aus Zug, Bern, Liechtenstein, Köln und Uster, wie wir später feststellen
 gute bis sehr gute Skifahrer. Unser Bergführer heisst Lori Hug und ist mit 67 der älteste Teilnehmer. Wir parken auf einem der vielen öffentlichen Parkplätze (1461m) und montieren Skier und Rücksäcke. Das zusätzliche Gepäck bringt der Ernst mit dem Motorschlitten in die Unterkunft. Der Chef kontrolliert die Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte (LVS) und los geht's.

Aufstieg zum Rotspitz Gipfelsturm - Rotspitz Aufsitieg Rotspitz

Wir laufen in einer guten Stunde auf dem Weg hoch zum Berghaus Sulzfluh (1772m/200hm). Zu Beginn im Regen, der später in Schnee übergeht. Nach dem Zimmerbezug wird der nächste Tag geplant. Wir wollen den Schafberg (2456m/1000hm) 'bezwingen'. Lori , ganz ehemaliger Lehrer,  erklärt uns  geduldig und ausführlich wie man die Routen plant und die Auf- und Abstiegszeiten ausrechnet. Faustregel:  400 Höhenmeter und 4 km Weg  ergeben je eine Stunde Marschzeit. Das lässt sich dann leichter zusammenrechnen, wenn man aus den Höhenmetern hm (Hektometer) macht, das sind dann nämlich Lkm (Leistungskilometer) -Später wird uns Christian dann noch aufklären, dass man diese noch in Wurstsalateinheiten umrechnen kann. Auch das Studium des Lawinenbulletins steht auf dem Stundenplan, - für den nächsten Tag wird uns eine nur mässige Gefahr prognostiziert. 

Schafberg
Morgenessen ganz christlich um 7.30, Abmarsch bei schlechter Sicht und Schneefall um 8.30 Uhr.
 Wir nehmen bei der Brücke Rosenegg den Weg bis hoch zum Mittelsäss. Von da läuft Lori dann nach Kompass, das ist bei dem Schneegestöber ohne Sicht gar nicht so einfach. Auf ca. 2100m also gut 300m unter dem Gipfel machen wir Rast und entscheiden uns klatschnass und immer weniger Sicht zum Abbruch und für die Abfahrt auf dem gleichen Weg wie wir hochgekommen sind, bevor unsere Spur zugeschneit ist. Unterwegs gibt's dann noch  mit klammen Fingern eine praktische Übungen mit Sonde, Schaufel und LVS. Und um ca. 15.00 Uhr Alex' Vulkangelangen wir mittlerweile nass bis auf die Knochen zurück zum Berghaus. Nach der gemeinsamen Planung und einer Programmanpassung  des Folgetages gibt's verordnete Zimmerruhe, weil im Essraum aufgedeckt wird für den Silvesterabend. Apéro draussen mit Glühwein, danach ein feiner Vorspeisenteller mit Lachs, ein Fondue Chinoise und zum Abschluss eine Variation von Eis. Zum Jahreswechsel dann wieder raus in die Kälte und Anstossen aufs neue Jahr mit  dem typischen 'Bündner Röteli'.  Das Bergpanorama bei Vollmondlicht ist einfach atemberaubend und ersetzt jedes noch so schöne Feuerwerk und schliesslich hat ja Alex auch einen kleinen Vulkan mitgebracht, der dann doch noch für ein bisschen Funkenzauber sorgt. Danach gleich ins Bett, - schlussendlich steht morgen wieder eine Tour auf dem Programm.  

Rotspitz
Am Neujahrstag ist 
uns das Wetter endlich gut gesinnt und wir starten bestens gelaunt zum Rotspitz. Am Anfang geht's ganz flott, weil eher flach. Im Anstieg entscheidet sich Lori für eine von den "Vorgängern" abweichende Route, um jeder Lawinengefahr aus dem Weg zu gehen. Der Martin unser oberfitter Bergläufer wird vorausgeschickt zum Spuren, den kriegen wir ja sonst nie müde. Doch das gehen im Tiefschnee ist gar nicht so einfach und von  hinten wird gemeckert, weil er nicht gerade die Idealroute findet. Das gibt uns aber genügend Gelegenheiten die Vortags einstudierte Spitzkehre bis zum Umfallen zu üben.....Vor und hinter uns massenweise Schneeschuhläufer - Coop hat Aktionen gemacht und offenbar ist die halbe Schweiz auf dieses Angebot angesprungen. Am schlimmsten für uns Skitourer sind diejenigen, die vor uns die Spur zur Sau  - sprich Riesenlöcher - machen. Thérèse kann da ein Lied davon singen. Nach gut drei Stunden Aufstieg erreichen wir den Rotspitz (2517m/800hm). Herrliche Aussicht, heute sehen wir sogar den gestern verfehlten Schafberg und in der anderen Richtung Österreich mit dem Skigebiet Gargellen. Der Aufstieg zum Gipfel ist dann nochmals etwas rutschig  ohne Harscheisen und auch der Abstieg vom Gipfel ist für nicht ganz Schwindelfreie nur mit etwas Überwindung zu meistern, - daher gehen nicht alle ganz hinauf. Der Gipfel ist mittlerweile mit den  'Supercard' Schneeschuhläufern heillos 'überbevölkert'. Die hängen wir aber nun locker bei der herrlichen Abfahrt ab. Pulverschnee vom feinsten, eine Traumabfahrt, bei der die sehr guten Skifahrer unserer Gruppe herrliche Muster in die Hänge zeichnen und Sabine daneben noch ein paar hübsche Kuhlen dazufügte. Aber der Schnee ist wirklich zum Reinliegen schön....

Blick auf Chüenhorn und Schafberg Unsere Spuren im Pulverschnee.... Blick vom Rotspitz zur Sulzfluh

Hasenflüeli/Eggberg
Nachdem wir das Programm umgestellt haben, haben wir nun am letzten Tag das Hasenflüeli (2341m/900hm) auf dem Programm, mit der Abfahrt bis zum Parkplatz Rüti (1461m) konnten wir uns so den Wiederaufstieg zur Sulzfluh sparen. Das Wetter ist wieder einmal eher schlecht, zeigt aber immer dann wenn die Teilnehmer einen vorzeitigen Abbruch in Erwägung ziehen gerade soviel blauen Himmel, dass wir zumindest mal den danebenliegenden kleineren  Eggberg (2202m/750hm) ins Visier nehmen. Ein herrlicher Aufstieg durch ein Waldstück und zwischen Schneegestöber auch immer wieder mal etwas Sonne motivieren. Doch bei beim Säss auf 2000m wird die Sicht schlecht, der Schneefall nimmt  zu, so dass wir den Gipfel sein lassen und die Abfahrt antreten. Auch diesmal beste Verhältnisse mit viel und tiefem Pulverschnee, Sabine fährt zum Abschluss noch den Lori um, und weil nun alle mal im Schnee lagen, ist das Tourensoll erfüllt und wir schliessen nach einem gemeinsamen Rückblick bei einem Mittagessen das Wochenende sehr zufrieden ab. 

P.S.: Da am nächsten Tag, die Sonne so wunderschön schien, gingen wir zu zweit trotz Muskelkater gleich nochmals auf eine Tour....doch davon ein anderes Mal mehr

Fazit:
> Lori ist ein super Typ - danke für die angenehme und kompetente Führung,
   wir haben viel gelernt und werden wohl dem Skitourengehen treu bleiben;
> Vom Saulus zum Paulus...wir werden auch mit Schneeschuhen an den Füssen
   keine sorgfältig angelegten Skitourenspur mehr zertrampeln;
> Das Berghaus Sulzfluh können wir weiterempfehlen - danke Kathrin, Sonja und Ernst
   für die schöne Unterkunft und das sehr feine Essen;
> DieTruppe hat harmoniert und alle Entscheide gemeinsam mitgetragen;
> und ..... das Wetter kann man nicht immer selbst auslesen - danke für den einen sonnigen Tag...

Lori und seine Schüler Lori und Adi Berghaus Sulzfluh Blick zum Rotspitz

Karte Schafberg und Rotspitz
Karte Eggberg und Hasenflühli