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Wandern - Klettern - Skitouren

Aktualisiert 26.09.2011

23.- 25. September 2011          

Breithorn 4164m: Sabines erster Schweizer 4000er

Wier geeh ufs Breithoru

Auf dem Breithorn - Blick auf Monte Rosa GruppeZermatt, - seit Jahren möchte „she“ schon dorthin, doch er hatte bisher dafür noch kein Musikgehör. Die Fahrt ist nun aber „Lötschbergtunnel sei Dank“ in drei Stunden zu machen und so kommen wir am Freitagabend sogar noch rechtzeitig auf ein spätes  Nachtessen an. Das Ort eine hübsche Ansammlung von rustikalen Chalets,  die alle auf japanisch angeschrieben und um das bunt zusammen gewürfelte Touristenschar wirbt (Käsefondue auf japanisch besteht nur aus zwei Silben). Kleine viereckige Elektroautos flitzen lautlos durch die Fussgänger, über dem Ort thront das Matterhorn (Horu) so schön als hätte es Toblerone extra als Werbeträger erstellten lassen. Wir steigen im überaus freundlichen, schönen und guten Hotel Europe ab. Am nächsten Morgen geeh wier zur Monte Rosa Hütte. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen geht „she“ davon aus, dass diese in rund 1.5 Stunden erreichbar wäre, so dass „she“ nach der gemütlichen Fahrt mit der Gornergratbahn vollkommen relaxt losmarschiert, - doch nach dieser Zeit steht „she“ erst mal an einer immer länger werdenden Leiter, die zum immer weiter zurückweichenden Gletscher führt. Dort heisst es Steigeisen montieren und rund 1 Stunde über Gletscher und Schutthalden wandern. Am Schluss geht es steil embrüff  zur Hütte.  Rund 1.5 Stunden dauert der Aufstieg, weil „she“ schwächelt. Die Hütte selbst ist wunderschön, hat aber bereits an diesem Wochenende den offiziellen Betrieb eingestellt, - trotzdem trudeln laufen Leute ein, - viele wollen offensichtlich den immer offenen Winterraum nutzen. Einige von ihnen ohne entsprechende Ausrüstung, - auch wir sind nicht angeseilt, aber auf die Steigeisen würden wir nur ungern komplett verzichten. Nun, wir bekommen etwas zu trinken, schon drängt der er zum Aufbruch, wer weiss wie lange die Bahnen laufen. Der Rückweg steigt dann wieder ordentlich an, - eine Tatsache derer sich auf dem Hinweg iisch gar nicht bewusst war, - es wird nochmals ordentlich schwäär. Doch irgendwann liegt das Hotel Europe wieder in Reichweite und das schöne, stilvolle Spa heilt die übelsten Wehwehchen.

Leiter hinunter zum Gornerletscher Gornergletscher Breithorngipfel mit Blick aufs Matterhorn

Am nächsten Morgen steht das Breithorn auf dem Programm, - Gott sei Dank weiss „she“ schon wieder nicht um was es geht. Allein die 45 Minuten Auffahrt in drei überfüllten Gondeln ist schon eher nicht in ihrem Geschmack, ausserdem schmerzen die blasenreichen Füsse vom Vortag bereits auf dem 3‘800 m hohen Ausstieg  am kleinen Matterhorn. Verlaufen kann man sich hier kaum, die Gruppen teilen sich in diejenigen mit Schkie welche die weiteren Lifte anvisieren, die Eispickelbewaffneten zweigen links Richtung Breithorn ab. Es sind viele Gruppen mit Bergführern unterwegs und offensichtlich nehmen diese die 'Wanderung' alle sehr ernst, wir sehen niemanden ohne Seil, Pickel und Steigeisen. „She“ leidet und jammert, die Blasen an den Füssen scheinen Tennisballgross zu werden, -  gottseidank gibt es Ponstan, der Restschmerz geht im allgemein üblichen Gekeuche unter,  - auch andere ringen hier um Luft. Nach 1.5 Stunden ist auch dieser Kreuzweg geschafft, -wir stehen auf dem Breithorn. Superschön, ihr erster 4‘000er in der Schweiz. Nun zeigt sich der Nachteil von starken Schmerzmitteln, - sie beschleunigen die Verdauung ganz ungemein, und die resultierenden Bauschmerzen führen nicht nur zu einer besseren Körperspannung sondern beschleunigen den Abstieg auch ungemein, - she überholt sogar langsamere Gruppen und zieht auf der Ebene ungeachtet ihrer Gletscherspalten unbeirrt ihren Weg bis zur Bergstation, auf der auch dieses Leiden ein Ende nimmt. Der Rückweg in einer überfüllten Gondel und einen überfüllten Zug, lässt she nochmals über den neuen SBB Slogan „Im Zug zu Hause“ nachdenken, - da ist she schon froh, dass ihr Wohnzimmer nicht so überfüllt mit muffigen zum Teil lautstarken Berggängern ist. Ein paar Senioren stehen beim Umstiegen wieder etwas verwirrt im Weg (warum steigen sie eigentlich immer zuerst aus und bleiben dann unmittelbar nach der dem Betreten des Bahngleis einfach mal stehen, so dass niemand mehr aus dem Zug kommt?) aber irgendwann ist es geschafft, - wir kommen in unserem erholsamen, leeren Wohnzimmer an, eine Dusche und paar Blasenpflaster - später geht es ihr auch schon wieder besser. Ein anstrengendes aber wunderschönes Wochenende neigt sich seinem unvermeidlichen Montag zu.